1. Allgemeines:
Achtung:
- Wie in jedem anderen Fach ist es rechtlich möglich, im Kolloquium den Stoff der vier Kurshalbjahre zu prüfen.
- Sie können gute Vorarbeit leisten, wenn Sie vorher überlegen, wo Ihr Thema sinnvolle Transfermöglichkeiten in andere Gebiete bietet.
- Die Wahl der Methode der Präsentation sollte dem Thema gerecht werden. Nicht jedes Thema ist für jede Methode geeignet.
- Die grundlegenden Inhalte der UE „Philosophische Ethik“ sind für alle Themen unverzichtbar.
2. Themenwahl:
- Es ist vorteilhaft, ein Thema so zu wählen, dass eine ethische Fragestellung, ein ethischer Konflikt erkennbar ist.
- Das Thema kann als Frage formuliert werden oder als Aussage, die das Problem anspricht.
- Bedenken Sie „typisch“ ethische Kategorien: ethisch verantwortliches Entscheiden; hinter einer Wertung liegende Menschenbilder; Gesellschaftsentwürfe; Dilemmata (z.B. Menschenwürde – Nützlichkeit)
3. Grundsatzfragen, die bei der Ausarbeitung bedacht werden sollten:
- In der Vorbereitungsphase haben Sie wahrscheinlich auch andere Wege, Beispiele, Methoden reflektiert und wieder verworfen. Welche? Warum?
- Wo sehen Sie in Ihrem Thema Möglichkeiten, dieses in andere im Ethikunterricht behandelte Themen auszuweiten? (sehr wichtig für ein erfolgreiches Kolloquium – Transfer, besonders in der philosophischen Ethik).
- Wo sehen Sie über das Fach Ethik hinausgehende Möglichkeiten?
4. Beim Aufbau der Präsentation kann hilfreich sein:
Das Grundmuster ethisch verantwortlichen Entscheidens
- Problemanalyse
- Entscheidungsmöglichkeiten und deren Folgen (für die Sache, die Betroffenen)
- Nach welchen ethischen Grundsätzen soll entschieden werden?
- Entscheidung
- Überprüfung
5. Wie komme ich jetzt zu meinen Themen? Was sollte ich beachten?
- Ich überlege, welche Bereiche/Themen mich angesprochen haben/mich interessieren. Dazu kann ich meinen Ordner, das Buch … anschauen. Die Themen dürfen nicht mit dem Unterricht, einer Klausur, GFS identisch sein, müssen aber klaren Lehrplanbezug aufweisen. Sie müssen mindestens zwei Lehrplaneinheiten entstammen.
- Mögliche Informationsquellen: Lehrbuch, Internet (Achtung: Quellenangaben beachten), Fachliteratur, Wochenzeitungen, Tagespresse ...
- Nicht zu früh an die Gliederung/die Präsentationsmethode denken, dies blockiert die Kreativität. Erst Mind map/Cluster ohne Hierarchien, dann erst hierarchisierende Gliederung, eventuell Ausgespartes als Transfermöglichkeit im Kolloquium ansprechen.I
- Teamarbeit nutzen: Man arbeitet zusammen, wählt jedoch die konkreten Formulierungen der Themen unterschiedlich (ein Gebot der praktischen Klugheit, 10 identische Themen kommen bei den Prüfungsvorsitzenden nicht gut an).
- Aktualitätsbezug herstellen, wo immer möglich. Sehr wichtig: nicht nur reine Reproduktion bieten (deutlich weniger als die Hälfte der Zeit), sondern Problematisierung, Begriffsklärung, Transfer.
6. Themenbereiche:
- Beispiele aus der philosophischen Ethik: Aristoteles, Stoa, Hedonismus, Utilitarismus, Rawls, Jonas, Diskursethik, Adam Smith . . .
- Zentrale Begriffe: Glück, Verantwortung, Moral, Vernunft, Mitleid, Freiheit, Determination, Egoismus, Nützlichkeit, Pflicht, Wille, Lust, Laster, Gerechtigkeit, das Gute, das Böse, Relativismus ...
- Weitere Themenfelder: Menschenbild, Verhältnis Individuum — Gesellschaft,
- Mögliche Themenformulierungen: Zitate, Lebensweisheiten, Fragestellungen, problematisierende Aussagen …
- Analog dazu können Sie Themen suchen und finden zu den Unterrichtseinheiten: Anthropologie/Freiheit und Determination, Pluralismus, Recht und Gerechtigkeit, Wissenschaft und Verantwortung, Religion und Religionskritik ... Dabei können Sie jederzeit von gerade aktuellen Themen ausgehen und diese auf die dahinter stehenden ethischen Fragestellungen, Menschenbilder ... „abklopfen“.
7. Literaturtipp:
Der Stark-Verlag bringt zu den Abiturthemen eigene Abitur-Wissen-Bände heraus.
Sehr gut ist der Band „Philosophische Ethik“. (Best.-Nr.94952). Wenn mehrere sich die Kosten teilen, lohnt die Anschaffung allemal. Hier wird nochmals konzentriert durch die jeweiligen Unterrichtseinheiten geführt.